Familienbildnis Steuerrat Johann Wilhelm Debus mit den Töchtern Friederike und Emilie

Die Daguerreotypie entstand am 29. Mai 1845 in Schönberg. In diesem Fall hat Debus einen floral-verzierten Paravent vor die Hauswand gestellt. Es sieht fast aus, wie eine helle Seidentapete. Die Aufnahme zeigt ihn im Zentrum des Bildes in ähnlich lässiger Pose wie auf dem Familienbildnis von Carl Engel Rabenau. Er trägt eine feinbestickte Weste , ein schwarzes Halstuch und darüber einen Frack mit breitem Revers. Er blickt direkt in die Kamera, um den Mund spielt ein leichtes Lächeln, sein Scheitel endet in einer Locke. Rechts neben ihm sitzt mit dem Körper nach links gedreht seine jüngste Tochter Emilie. Sie blickt ernst in die Kamera. Sie trägt eine weiße Bluse und ein kleinteilig ornamentiertes Kleid; darüber einen dunklen Schal mit Fransen. Ihre Hände liegen im Schoß und halten ein weißes Stück Stoff; daneben liegt wohl ihr Kiepenhut oder auch Schute oder Kapotte genannt. Die Haare sind zu Papiloten frisiert. An Debus‘ rechter Seite sitzt eine weitere junge Frau, bei der es sich vermutlich um die ältere Tochter Friederike. Sie trägt ein gestreiftes Kleid mit weißem Spitzenkragen. Die Haare sind in klassischer Biedermeiermanier frisiert und sie schaut leicht nach rechts. In ihrer linken Hand hält sie einen nicht identifizierbaren Gegenstand. Am rechten Zeigefinger trägt sie einen Ring. Am rechten Bildrand ist ein Stuhl zu erkennen, auf dem ein weiterer Biedermeierhut mit karierter Schleife liegt.
Es ist nicht eindeutig, wer das Bild ausgelöst hat, da Debus selbst darauf abgebildet ist. Wahrscheinlich hat er jemanden angewiesen, wie die Kamera funktioniert und die Verschlusszeiten eingehalten werden müssen. Debus selbst weiß genau, wie er auf dem Bild wirken möchte: Selbstbewusst, lässig aber auch nicht im Vordergrund des Bildes als Oberhaupt, sondern väterlich familiär. Am ende sehen wir einen sympathischen, vertrauenerweckenden und liebevollen Familienvater.

Rückseitige Beschriftung

in Tinte von Debus:
Gefertigt den 29. Mai 1845. D.
Nachträglich in Bleistift:
Cellarius 50.

Patenschaft

Museumsverein Bensheim e.V.

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