Tante Daum

Bei der Aufnahme der Friederike Daum, Debus’ Tante, handelt es sich um die nachweislich älteste Daguerreotypie aus dem Konvolut. Sie zeigt die 71jährige Beschließerin – also Organisatorin des Haushalts – der Grafen Erbach Schönberg. Ach auf dem Gemälde von Carl Engel, gen. von der Rabenau ist sie dargestellt. In der Familie wurde Friederike Daum „das Malheurchen“ genannt. Debus setzte seine Tante vor die Hauswand der Villa in Schönberg. Sie trägt ein einfarbiges Kleid, darüber eine helle, gemusterte Schürze. Auf ihrem Kopf sitzt eine feine weiße Haube mit Rüschen und Stickereien – eine Ähnliche ist auf dem Gemälde zu erkennen. Um ihren Oberkörper hat sie eine blumen- und ornamentgemusterte Decke geschlagen. Ihre Hände liegen gefaltet im Schoß. Sie sitzt nach links gedreht und blickt eben in diese Richtung. Das Gesicht ist faltig und sie schaut durchaus streng. Trotz geschlossenem Mund ist klar zu erkennen, dass ihr wohl einige Zähne fehlen. Vielleicht entstand die Aufnahme im Herbst oder Frühling. Für den Hintergrund hat Debus eine dunkle Decke teilweise vor die Wand gehängt. Wohl damit sich die Tante besser vom Hintergrund absetzte. Das Malheurchen starb vier Jahre nach dem Entstehen dieser Daguerreotypie. Sie wurde aus Dankbarkeit und in Freundschaft von den Grafen Erbach Schönberg auf dem Familienfriedhof nahe der Kirche beigesetzt.

Rückseitige Beschriftung

Mit Tinte durch Enkelin (Mathilde) oder Schwiegerenkel (Cellarius)
Tante meines Großvaters des Steuerrats Wilhelm Debus in Darmstadt
Geb. 16.2.1772 in Unter-Mossau
Gest. 184 . in Schönberg
Die Beschließerin bei den Grafen zu Erbach Schönberg
Beerdigt auf dem herrschaftlichen Friedhof in der Nähe der Kirche.
Mit Bleistift durch Debus
Tante Daum
1843

Patenschaft

Clara Soell, Schönberg

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