Jazz von 10 ... bis zehn!

Rund um den Bürgerwehrbrunnen in Bensheim (Hauptstraße 39, 64625 Bensheim)

Auch in diesem Jahr präsntieren die Organisatoren des Bergsträßer Jazzfestivals, unter der musikalischen Leitung von Professor Bruno Weis, das ganze Spektrum von "Oldtime-Jazz" von 10 bis zehn am Bensheimer Bürgerwehrbrunnen.

Der Eintritt ist frei.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

 

3 Männer in Polizeiuniform
Bild: Jazzpolizei

10, 14 und 18 Uhr:
Die Jazzpolizei – Marching Band

Nein, mit der in Musikerkreisen berüchtigten sogenannten Jazzpolizei haben sie nichts zu tun. Deren strenge Wächter fordern unbarmherzig unbedingte "Stiltreue" der Kollegen, notieren falsche Töne und achten penibel darauf, dass es nicht zu unangemessener Kontaktaufnahme mit dem Publikum kommt. Dieses famos-virtuose Trio gleichen Namens gibt dem Hot Jazz genau das zurück, was ihm verbiesterte und "in Ehren ergraute" Studienräte und Zahnärzte gründlich ausgetrieben haben: den Spaß, die Lust am Spiel fürs (und mit dem) Publikum. Erlaubt ist und gespielt wird alles, was Spaß macht.

"Gehen Sie aus sich heraus! Wir wissen, dass Sie da drin sind!", fordern sie ihr Publikum zwischen virtuos interpretierten Jazz-Klassikern auf. Und das reagiert prompt, im Handumdrehen haben die drei in überdrehten Polizei-Uniformen agierenden "Ordnungshüter" ein Lächeln auf die Gesichter gezaubert. Jazz war von Anfang an auch Tanzmusik, die mit viel Humor zelebriert wurde. Die Texte vieler Titel sind deftig, lustig oder auch zweideutig. Die Jazzpolizei belebt in vollkommen unbekümmerter Weise diese Tradition neu.

Nie gehörte Interpretationen bekannter Titel wechseln sich mit Situations-Komik, Klamauk- und Slapstick-Einlagen ab. Und so schlagen die drei Herren in schrägem Outfit und mit originären Späßen gekonnt den Bogen ins Hier und Heute. Ihre handgemachte Show ("Keine Waffen – keine Noten!") macht Laune, ist stets dicht umlagert und begeistert regelmäßig so sehr, dass sie sich vor Anfragen und Auftritten fast nicht mehr retten können.

Jürgen Hahn: Trompete, Megafon - Mathias Grabisch: Sousafon - Peter Dams: Banjo, Gesang

 

11 bis 14 Uhr:
Boogiemem´s Friends

176 Tasten, 20 flinke Finger, und 200 Prozent Lebensfreude – das zeichnet die Boogie- und Blues-Formation Ulrich Zenkel und Marc Hupfer aus Bamberg aus. Ulrich Zenkel ist stark vom kraftvollen Spiel Albert Ammons’ geprägt. Marc Hupfers Stil, beeinflusst durch Vince Weber, liegt näher am Blues. So verfügt das gemeinsame Spiel über eine große Bandbreite des Piano-Boogie und Blues - die heißeste Musik, die je für das Klavier erfunden wurde.

Am Schlagzeug peitscht Julian Göller den Boogie Beat voran. Mit seinen kräftig-virtuosen Soli setzt er klare Akzente. Mit Deirdre Kelly am Gesang sind auch Nummern des großen Boogie Shouters Big Joe Turner Teil des Programms. Die tolle Sängerin mit irischen Wurzeln wohnt zwar nicht auf einem Hausboot, trotzdem wurde ihr die Musikalität in die Wiege gelegt. Mit Albert Koch aus Kaiserslautern ist einer der bekanntesten und virtuosesten Bluesharper und Sänger Deutschlands Teil der Band.

 

Ignaz Netzer sitzend mit Gitarre
Bild: Chris Klos

15 bis 18 Uhr:
Wolfgang Kalb

Wolfgang Kalb beherrscht die vielseitigen Genres des Country Blues ab den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit all seinen verwandten Stilen wie Gospel, Ragtime, Folk etc. Er benötigt keine Begleitband, um sein Publikum zu fesseln. Nur auf sich selbst konzentriert, spielt er den Blues in seiner reinsten Form.

Im Fingerpicking-Stil oder mit der Bottleneck-Spielweise auf verschiedenen Resonator-Gitarren interpretiert er die Lieder der alten Meister (Fred McDowell, Robert Johnson, Mississippi John Hurt, Blind Willie Johnson, John Lee Hooker u.a.) auf ganz eigene, unverwechselbare Weise, verändert Musik und Texte und passt sie an seine persönliche Situation an.

Wolfgang Kalb gräbt die Wurzeln des Blues aus den 20er und 30er Jahren aus und bringt sie zum Leuchten. Fingerpicking und Slide auf verschiedenen Gitarren sind seine Spezialitäten. Seine Resonator-Gitarren (Blechgitarren) hat er fest im Griff, gefühlsvolle Balladen, alte Gospelsongs und rollenden Ragtime interpretiert er frisch und gekonnt.

 

blonde Frau singedn vor schwarzem Hintergrund
Bild: © Agentur Nentwig

19 bis 22 Uhr:
MAMA SHAKERS

Diese Mischung aus Hits der "Roaring Twenties", obskuren Jazz-, Blues- und Country-Songs sowie den eigenen Chansons vom schwedisch-französischen Wirbelwind  Angela Strandberg, garniert mit mehrstimmigem Gesang und einer unglaublich vitalen Bühnenpräsenz, ist einzigartig. Ihre Konzerte in ganz Europa werden vom Publikum und den Medien mit großer Begeisterung aufgenommen.

Bandleaderin und temperamentvolle Sängerin und Trompeterin ist Angela Strandberg. Sie wuchs in Stockholm und Paris auf, wo ihre Mutter eine bekannte Jazzmusikerin ist. In Paris hat sie diese Band gegründet, mit der sie ihrer Liebe zum ganz alten Jazz und Blues frönen und mit ungestümem Elan performen kann. Angela ist ein singender und tanzender Wirbelwind, dazu spielt sie noch Trompete  und Washboard. Das Repertoire der Band ist eine bunte Mischung aus tanzbaren Jazz- und Blues-Titeln der 20er und 30er Jahre, gewürzt mit schönen und wilden Songs aus dem Fundus des Jazz, Bluegrass-Swings und Blues. Plus Angelas eigene Kompositionen: Songs mit rauem Charme und romantischer Schönheit.

Angela Strandberg: Trompete, Vocal, Washboard - Hugo Proy: Klarinette, Vocal - Baptiste Hec: Gitarre, Dobro, Vocal - William Ohlund: Banjo - Gabriel Seyer: Kontrabass

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