Die „Arnauer“ in Bensheim Leben vor und nach der Vertreibung aus dem Riesengebirge Dokumentation von acht Zeitzeugeninterviews

Einführung

Nachdem am 14.12.2005 Jochen Ramming, M.A. (Kulturbüro FranKonzept) in einem Vorgespräch mit Frau Heimann (Stadtmagistrat), Herrn Herborn (Team Zentraler Service), Herrn Berg (Stadtarchiv) und den Herren Hollmann und Sturm (Arbeitskreis Arnauer Riesengebirgsstube) den inhaltlichen Leitfaden für das Interviewprojekt mit Zeitzeugen der Vertreibung aus Arnau diskutiert hatte, wurden acht Interviewpartner ausgewählt. Unter Zusendung des Leitfadens (Vgl. Anhang) wurden diese dann zu den Interviews in die Arnauer Riesengebirgsstube in Bensheim eingeladen.
An vier Dienstagen im Januar 2006 führte Jochen Ramming, M.A. diese Interviews mit den zuvor bestimmten Personen in der Arnauer Riesengebirgsstube. Lediglich ein Interview wurde außerhalb der Heimatstube in der Wohnung der betreffenden Gewährsperson geführt. Für jedes Interview standen in etwa 2 Stunden zu Verfügung, die sich als durchweg ausreichend erwiesen.
Die Interviews orientierten sich in der Abfolge der anzusprechenden Themen am zuvor versandten Gesprächsleitfaden. Sie wurden mit einem Digitalrecorder aufgezeichnet und liegen der Dokumentation als MP3.Dateien auf CD-ROM bei. FranKonzept erstellte im Februar 2006 eine wörtliche Abschrift der Interviews, die den Kern der vorliegenden Dokumentation bildet.

Die wörtlichen Protokolle

Das wörtliche Protokoll umfasst prinzipiell das komplette Interview. Allerdings wurden solche Abschnitte nicht berücksichtigt, die Themen anschnitten, welche mit den Themenkomplexen des Gesprächsleitfadens in keinem erkennbaren Zusammenhang stehen. Auch auf die wörtliche Widergabe aller Fragen und Einwürfe des Interviewers wurde verzichtet; sie sind nur dort eingefügt, wo sie für das Verständnis des Gesprächs unabdingbar sind. (Solche Fragen und Einwürfe stehen in Klammern und sind kursiv gesetzt).
Bei der Abschrift der Interviews wurde versucht den Sprachduktus der interviewten Personen möglichst genau wiederzugeben. daher wurde auf Eingriffe in die Grammatik oder Wortwahl grundsätzlich verzichtet. Jeder solche Eingriff käme einer Interpretation gleich, die die Originalaussage der Interviewten verfälscht. An manchen Stellen sah sich der Protokollant zu einem Kommentar gezwungen; etwa dort, wo Worte auf der Aufnahme nicht zu verstehen waren, oder Schreibweisen nicht eindeutig und sicher sind. (Solche Kommentare stehen in Klammern und sind verkleinert).
Die absolute chronologische Ordnung wurde bei der Zusammenstellung der Dokumentation allerdings aufgegeben zu Gunsten der thematischen Gliederung nach den Vorgaben des Gesprächsleitfadens. Zeitangaben am Beginn einzelner Absätze ermöglichen allerdings die zeitliche Orientierung innerhalb des Interviewgeschehens. Die thematische Ordnung soll die künftige Arbeit mit der Dokumentation erleichtern.

Gesprächsleitfaden

Die folgenden Themen sollen helfen, das Gespräch zu gliedern. Wenn möglich sollen alle Punkte angesprochen werden.

1. Grunddaten: 5 Min.
Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Namen der Eltern, Geschwister

2. Soziale Herkunft 5 Min
Beruf der Eltern, Besitz- und Vermögensverhältnisse, Öffentliche Ämter, Ansehen im Ort / in der Stadt

3. Kindheits- und Jugenderinnerungen 10 Min
Ort der Kindheit/Jugend, Bezugspersonen, Episoden und Erlebnisse

4. Zeit des Nationalsozialismus 5 Min
Persönliche Erinnerungen an Veränderungen in dieser Zeit, Beobachtungen
nationalsozialistischer Machtausübung

5. Der 2. Weltkrieg 10 Min
Persönliche Kriegserlebnisse

6. Vertreibung aus Arnau und Umgebung 15 Min
Verlauf der Vertreibung, Beteiligte Personen, Ängste und Hoffnungen

7. Der Weg nach Bensheim 15 Min
Verlauf und Dauer der Reise, benutzte Verkehrsmittel, Trennung von
Familienangehörigen, Verpflegung und Hygiene, Grund für das Ziel Bensheim

8. Ankunft in Bensheim 15 Min
Wohnort und erste Unterbringung, Verpflegung, Verhältnis zu den Eingesessenen,
erste Einkünfte

9. Neuanfang und Integration 15 Min
Hoffnung auf Rückkehr, neue Arbeitsstelle, Heirat, Besitzerwerb (Haus),
Vereinszugehörigkeit, Öffentliches Engagement

10. Die Bedeutung der Erinnerung 10 Min
Häusliche Erzählungen von früher und Arnau, Aufbewahrung von Erinnerungs-
stücken, Mitgliedschaft in Vertriebenenverbänden, Besuch von Erinnerungs-veranstaltungen

11. Die Arnauer Riesengebirgsstube 10 Min
Persönliche Beziehung zur Heimatstube, Bedeutung der Heimatstube für das Alltagsleben, Bedeutung für die eigene Identität, Was soll die Heimatstube leisten?

12. Besuche in Arnau 5 Min
Gründe für eventuelle Besuche, Gründe für’s Dableiben

 

Die Interviewpartner

Heinz Joseph Sturm

Name:

Heinz Joseph Sturm

Geburtsdatum und Ort:

12.11.1929, Proschwitz

Interview Datum und Ort:

10.01.2006, Bensheim, Riesengebirgsstube

Interviewer:

Jochen Ramming, M.A., Kulturbüro FranKonzept

Wörtliche Abschrift:

Kulturbüro FranKonzept

Helmut Hollmann

Name:

Heinz Joseph Sturm

Geburtsdatum und Ort:

21.10.1926, Großborowitz

Interview Datum und Ort:

10.01.2006, Bensheim, Riesengebirgsstube

Interviewer:

Jochen Ramming, M.A., Kulturbüro FranKonzept

Wörtliche Abschrift:

Kulturbüro FranKonzept

Elisabeth Zinecker geb. Barth

Name:

Elisabeth Zinnecker geb. Barth

Geburtsdatum und Ort:

18.11.1924, Niederlangenau – Kreis Hohenelbe

Interview Datum und Ort:

17.01.2006, Bensheim, Riesengebirgsstube

Interviewer:

Jochen Ramming, M.A., Kulturbüro FranKonzept

Wörtliche Abschrift:

Kulturbüro FranKonzept

Anton Wrabetz

Name:

Anton Wrabetz

Geburtsdatum und Ort:

08.01.1927, Kottwitz – Katharinendörfel

Interview Datum und Ort:

17.01.2006, Bensheim, Riesengebirgsstube

Interviewer:

Jochen Ramming, M.A., Kulturbüro FranKonzept

Wörtliche Abschrift:

Kulturbüro FranKonzept

Margit Samstag geb. Schinkmann

Name:

Margit Samstag geb. Schinkmann

Geburtsdatum und Ort:

20.02.1940, Anseith

Interview Datum und Ort:

24.01.2006, Bensheim, Riesengebirgsstube

Interviewer:

Jochen Ramming, M.A., Kulturbüro FranKonzept

Wörtliche Abschrift:

Kulturbüro FranKonzept

Christine Weikert geb. Ullrich

Name:

Christine Weikert geb. Ullrich

Geburtsdatum und Ort:

27.06.1924, Oberlangenau – Kreis Hohenelbe

Interview Datum und Ort:

31.01.2006, Bensheim, Riesengebirgsstube

Interviewer:

Jochen Ramming, M.A., Kulturbüro FranKonzept

Wörtliche Abschrift:

Kulturbüro FranKonzept

Elfriede Strohmenger geb. Kasper

Name:

Elfriede Strohmenger geb. Kasper

Geburtsdatum und Ort:

13.07.1927, Neuschloss bei Kottwitz

Interview Datum und Ort:

31.01.2006, Lindenfels, Wohnung von Frau Strohmenger

Interviewer:

Jochen Ramming, M.A., Kulturbüro FranKonzept

Wörtliche Abschrift:

Kulturbüro FranKonzept